Programm der „Wie geht’s weiter“ – Konferenz am 14.04.204

„Wir sprechen eine Einladung aus an alle, die auch 2024 und danach noch vorhaben, den rechten Bestrebungen in dieser Stadt Widerstand entgegenzusetzen. Wir möchten diskutieren, wie wir unseren Anspruch, mit gemeinsamen Aktionen in die Pläne der Neonazis einzugreifen, heute umsetzen können“.
Das haben wir anlässlich unseres 10-jährigen Geburtstags im März geschrieben. Am Wochenende ist es soweit – und hier gibt es Details zum geplanten Konferenz-Verlauf.

Die Konferenz findet von 11:00 bis 16:00 Uhr im Sozial-Ökologischen Zentrum in der Gut-Heil-Str. 12-14, 44145 Dortmund statt.

Es wird parallel drei Input-Vorträge zu Erscheinungsformen rechter Bewegung geben, im Anschluss an die Inputs eine Workshop-Phase mit den Teilnehmenden und als Abschluss eine gemeinsame Diskussion zu der Frage, welche Rolle das BlockaDO-Bündnis anhand dieser Erkenntnisse spielen kann. Im Detail:

Input 1: Neonazis in Dortmund

Die Zeiten der wöchentlichen Kundgebungen und der jährlichen (Groß-)Aufmärsche sind für die Dortmunder Neonazi-Szene vorbei. Eine Reihe wichtiger Kader hat Dortmund gen Osten verlassen, die Weggezogenen beklagen sich in Interviews über die Vergeblichkeit ihres Vorhabens, als Neonazis einen erfolgreichen Raumkampf in Dortmund zu führen.

Doch drei Jahrzehnte rechter Strukturarbeit sind nicht vor heute auf morgen verschwunden; und was an politischer Wirkmächtigkeit fehlt, versuchen einige Neonazis durch Gewalttätigkeit zu ersetzen.

Wo also steht die Neonazi-Szene in Dortmund, was ist mit dem Mythos vom Nazi-Kiez? Diesen Fragen geht die Mean Streets Antifa in ihrem Input nach.

Input 2: Die „Alternative für Deutschland“

Der AfD ist gelungen, wovon viele rechte und neonazistische Parteien vor ihr nur träumen konnten: Sie hat das latente rechte Potential, das sich seit Jahrzehnten durch die Befragungen zu politischen Einstellungen in diesem Land zieht, an die Wahlurne mobilisert.

Mit ihren Einzügen in Landtage und den Bundestag baut die AfD Strukturen auf, die neben den öffentlichkeitswirksam auftretenden Abgeordneten auch einer Masse an Funktionär*innen eine Perspektive gibt, ihre rassistische und nationalistische Politik zum Beruf zu machen.

Rainer Roeser wirft in seinem Input einen Blick auf die Strukturen der Partei in Dortmund und NRW.

Input 3: Querdenken

Spätestens seit den „Montagsmahnwachen für Frieden“ in 2014 gibt es Versuche, über scheinbar wirre Sammelbewegungen rechte Thesen in einem für Verschwörungstheorien zugänglichen Publikum zu verbreiten. Mit der Corona-Pandemie und den Protesten gegen die staatlichen Schutzmaßnahmen hat dieses Konzept seinen Durchbruch erlebt. Die Selbstvergewisserung als „Selbst-“ oder halt eben „Querdenker“, die Kraft ihres eigenen Verstandes durchschauen, was dem Rest der Welt unsichtbar bleibt.

Zentrales Element ist die Suche nach dem Schuldigen für komplexe Zusammenhänge, garniert mit Rache- und Aufstandsphantasien gegen die als Verantwortlich ausgemachten. Diese Muster sind aus der Forschung zu Antisemitismus wohl bekannt, und so wundert es nicht, dass Protagonisten der Bewegung immer wieder mit eben solchen Äußerungen auffallen.

Die Autonome Antifa 170 gibt einen Überlick über die Aktivitäten von Querdenken und ihre Projekte nach Ende der Pandemiemaßnahmen im Raum Dortmund.

Workshop-Phase

Im Anschluss an die Inputvorträge wird in den drei Themengruppen darüber diskutiert, was wir diesen Zuständen entgegen setzen können.

  • Was können wir gegen diese Ausprägung des Rechtsrucks ausrichten?
  • Welche Aktionsformen zeigen Wirkung?
  • Was können und wollen wir mit unseren Aktionen erreichen?
  • Wen sprechen wir mit welchen Aktionen an?
  • Welche Voraussetzungen brauchen wir dafür?

Die Ergebnisse der Workshops werden festgehalten und dienen als Grundlage für das Abschlusspodium.

Podium: Wie weiter mit BlockaDO?

Auf Grundlage der Ergebnisse aus den Workshops möchten wir mit allen Teilnehmenden diskutieren, wie sich BlockaDO aufstellen kann, um den heutigen Ausprägungen des Rechtsrucks entgegen zu treten.

Das Podium möchten wir nicht mit geladenen Experten von Ausserhalb, sondern mit Workshop-Teilnehmer*innen besetzen. Jeder Workshop hat einen Platz auf dem Podium, um zusammen mit Vertreter*innen von BlockaDO darüber zu sprechen, wie sich das Bündnis den geänderten Umständen anpassen kann.

Klar ist für uns: Wir wollen Neonazis und anderen Rechten mit Aktionen begegnen, die sie in ihrem Handeln stören – symbolischer Protest ist uns nicht genug. Aber wie muss BlockaDO aussehen, dass es uns gelingt, Aktionen gegen den Rechtsruck durchzuführen? Was haben wir, was brauchen wir? Wie kann BlockaDO die stattfindenden Kämpfe unterstützen, an welchem Platz sollte es selbst stehen? Auf diese Fragen wollen wir gemeinsam Antworten finden

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