Protest gegen den Rechten Aufmarsch am 26.04. – Eine Nachschau

besonders mit Blick auf polizeiliches Handeln

Am Samstag, 26.04., konnte BlockaDO eine bunte Menge motivierter Menschen zum Treffpunkt Katharinenstraße mobilisieren. Die Sonne schien auf die geschätzt 500 Leute, die gegen den Rechten Aufmarsch protestieren wollten. 

Foto der ersten Reihe der Demo trägt das BlockaDO-Banner mit dem Text: Gemeinsam gegen Nazis - Kein Fußbreit den Faschisten. Das Banner hat hellblauen Hintergrund. Unten in schwarz eine Dortmund-Silouette und der Schriftzug www.blockado.info
Die erste Reihe der Demo trägt das BlockaDO-Banner „Gemeinsam gegen Nazis – Kein Fußbreit den Faschisten“

Nur 30 Minuten später wurde ein Großteil der Gruppe, der versehentlich von der Demo-Route abgebogen ist, am Eisenmarkt von der Polizei eingekesselt. Über DREI Stunden wurden die Menschen, darunter vulnerable Personen und Kinder, festgehalten. 

„In der Pressemeldung der Polizei liest sich das unerträgliche – und aus unserer Sicht unverantwortliche – Handeln der Polizei deutlich feiner“, so BlockaDO-Sprecherin Iris Bernert-Leushacke. Dort steht: ‚Die Polizei war unmittelbar mit starken Kräften vor Ort und hielt rund 450 Personen am Eisenmarkt/Ecke Silberstraße an. Hier prüfte sie weitere Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, insbesondere zur Sicherheit von Versammlungsteilnehmenden und Unbeteiligter.’

Die Sonne schien weiter. Solidarische Menschen gaben Wasser und Snacks in den Kessel, was natürlich bei der Menge Menschen nur ein Tropfen auf den mittlerweile heißen Stein war. Wie sich die Polizei nach eigenen Worten aber doch kümmerte: ‚Für diesen Zeitraum (den die Polizei in Ihrer PM wohlweisslich nicht definierte. Anm. d. Red.) stellte die Polizei Dortmund daher auch mobile Toiletten sowie Wasser zur Versorgung der festgesetzten Personen fest.’ Ja, Dixi-Klos wurden nach knapp ZWEIEINHALB Stunden zur Verfügung gestellt. 

Wasserflaschen noch später. Dazu die Demo-Sanitäter, die mit vier Helfer*innen vor Ort waren: „Im Kessel mussten wir intensiv tätig werden und haben eine mittlere zweistellige Zahl an Menschen medizinisch versorgt. …auch zahlreiche hitzebedingte Beschwerden.“ 

@Polizei: So sieht kein ehrlicher Kooperationswille aus

Während der ganzen Zeit versuchte das Demo-Team mit der Polizei eine Alternative zu verhandeln, wurde aber über Stunden hingehalten. „So sieht keine ehrlicher Kooperationswille aus. Es war offensichtlich, dass der der Kessel bestehen bleiben sollte, bis der Rechte Aufmarsch an seinem Endpunkt Friedensplatz ankommt.“, so Bernert-Leushacke. „An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an die stimmungsaufhellende Trommelgruppe ‚Rhythm of Resistance‘ und an die Demo-Sanitäter im Kessel!“

Der Kessel wurde schließlich um 16:12 Uhr geöffnet. Den bis dahin festgehaltenen Menschen wurde ein Demo-Zug zum nahe liegenden ‚Platz der Alten Synagoge‘ zugestanden, was wenig Anklang fand. „Der Platz war gesäumt mit Polizisten, und die Angst vor einem erneuten Kessel ließ viele Menschen die Demo fluchtartig verlassen“ so eine Teilnehmerin.

An vielfältigen Stellen Protest

Trotzdem gab es an vielen Stellen direkt an der Route Proteste gegen den Rechten Aufmarsch. Wie vorausgesagt war dieser eine wilde Mischung von Querdenker*innen, vermeintlich Friedensbewegten, ‚besonders Deutschen‘ und militanten Neonazis. Es gab keinerlei Distanzierung von Letzteren.

Die Freund*innen der AA170 beschreiben: „An sämtlichen Seitenstraßen am Wall trafen Gruppen von Gegenprotesten auf den rechten Aufmarsch und begleitete ihn mit lauten Rufen und Transparenten. Auf dem Wall Höhe der Hansastraße kam es zu einer Blockade, sodass der rechte Aufmarsch zwischenzeitlich stoppen musste.“

Wir danken allen Antifaschist*innen auf der Straße und im Kessel, die deutlich gemacht haben: In Dortmund können rechte Demos nicht ungestört laufen.

Weitere Nachlesen findet ihr bei AA170/Antifa Union und Nordstadtblogger

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