Zehn mal so viele Nazigegner

… wie Nazis in Eving auf der Straße

In Dortmund-Eving haben heute insgesamt ca. 500 Nazigegner gegen etwa 50 Nazis demonstriert. Die Versuche der Nazis, ihr rassistisches Weltbild in Eving zu verbreiten, verhallte im Pfeifkonzert der mehreren hundert Gegendemonstranten aus allen Spektren, von der Antifa bis zur SPD. Das BlockaDO-Bündnis hatte im Vorfeld dazu aufgerufen, gemeinsam nach Eving zu fahren und die Nazis zu blockieren.

Obwohl die Neonazis erst vor zwei Wochen mit Fackeln und Böllern vor die Geflüchtetenunterkunft gezogen waren, menschenverachtende Parolen gerufen und die dort untergebrachten Menschen in Angst und Schrecken versetzt hatten, durften sie heute erneut in der Nähe des Heims aufmarschieren und gegen Geflüchtete hetzen. Dass sie unter dem Deckmantel des Parteienprivilegs Hassparolen verbreiten und die Ordnungsbehörden dem nichts entgegensetzen, ist nicht zu verstehen. Auch heute grölten die Nazis wieder Parolen, die bereits in der Vergangenheit zu Anzeigen geführt hatten.

Die Dortmunder Polizei machte zum wiederholten Mal durch ungewöhnliche Maßnahmen auf sich aufmerksam. Als sich am Hauptbahnhof am Treffpunkt des BlockaDO-Bündnisses 200 Menschen versammelt hatten und gemeinsam nach Eving fahren wollten, verwehrte die Polizei den Zugang zur U41. Auch der Verweis auf die angemeldete Kundgebung der SPD in Eving wurde ignoriert. Doch die Nazigegner machten sich zu Fuß auf den Weg, um an einer der nächsten Stationen in die Stadtbahn zu steigen. Da auch hier die Polizei den Einstieg in die Bahn verhinderte, blockierten die Antifaschisten an der Ecke Münsterstraße/Immermannstraße kurzerhand die Straße. Auch die Dortmunder Polizei überraschte ihrerseits durch eine Schienenblockade, so dass die U41 zeitweise nicht fuhr. Eine spontane Anmeldung einer Versammlung wurde über längere Zeit verzögert.

„Dortmund überrascht immer wieder: Heute hat die Polizei das Blockieren gleich selbst übernommen“, wundert sich BlockaDO-Sprecherin Iris Bernert-Leushacke. „Es hat eine neue Qualität, dass Demonstranten nicht zu einer genehmigten Kundgebung anreisen dürfen. Wir danken allen, die sich heute den Nazis entgegen stellten, und ein besonderer Dank gilt heute den zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Medien.“ Das Medieninteresse war nach den Drohungen gegen Dortmunder Antifaschisten und gegen Journalisten besonders hoch, viele Medienvertreter machten sich heute ein eigenes Bild vor Ort.

BlockaDO – Gemeinsam gegen Nazis!

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