Flop für Nazis in Mengede

Erfolgreicher Protest gegen Nazihetze am Vorabend zu Silvester in Mengede

Nachdem das Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen das Fackelverbot für den Aufmarsch der rechtsextremen „Bürgerinitiative“ in Mengede bestätigt hatte, versammelten sich am Abend in der Breisenbachstraße in Nette nicht mehr als 50 „besorgte Asylheimgegner“, unter ihnen hauptsächlich Kader der Partei „Die Rechte“ wie Sascha Krolzig und Michael Brück.

Sie wollten von dort zur Straße „Zum Erdbeerfeld“ demonstrieren, um gegen geplante Flüchtlingsunterkünfte zu hetzen. Schon bei ihrer Auftaktkundgebung schallten ihnen lautstarke Gegenproteste Mengeder Bürger entgegen. Schließlich floppte ihr Aufmarsch in Gänze, da sie wegen einer erfolgreichen Sitzblockade von ca. 50 Antifaschisten auf der Käthe-Kollwitz-Straße, nicht ihre ursprünglich geplante Route laufen konnten, sondern über Nebenstraßen zu ihrem Abschlusskundgebungsort geleitet wurden. Die Blockade wurde von Anwohnern mit heißem Kaffee versorgt. Danke!

Ein bitterer Beigeschmack bleibt jedoch. Weit vor Beginn der Nazidemo waren vier Menschen, die im Bereich Breisenbachstraße unterwegs waren, von einer völlig überzogenen Polizeimaßnahme betroffen. Der Vorwurf: Entfernen von Nazipropaganda und überkleben mit Aufklebern. Von allen wurden die Personalien festgestellt, und sie wurden einer Taschenkontrolle unterzogen. Durchsucht wurde auch ein Mitglied des Landtags (MdL) in NRW und das, obwohl die Polizei Kenntnis seines Status hatte. Auch brisant ist, dass die von der Maßnahme betroffene Frau, sich in aller Öffentlichkeit als Einzige bis auf Hose und T-Shirt entkleiden musste. Ihr wurde nach eigenen Angaben dabei unter den BH gefasst.

Als die Nazis nach Ende ihrer Veranstaltung von der Polizei zum Bahnhof geleitet wurden, waren sie dort auch noch mal mit dem Unmut der Menschen konfrontiert, die nicht nach Hause kamen, weil wegen ihnen die Busse nicht fahren konnten.

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