Gemeinsame Gedenkminute aller antifaschistischen Strukturen

Gedenkstätte

Gemeinsame Gedenkminute aller antifaschistischen Strukturen zu „Schmuddels“ Todeszeitpunkt

Um 19.00, dem Zeitpunkt zu dem Thomas „Schmuddel“ Schulz vor zehn Jahren ermordet wurde, versammelten sich Antifaschisten aller Strömungen zu einer gemeinsamen Gedenkminute an der U-Bahn-Station Kampstraße. Hier war Thomas Schulz am 28.03.2005 von einem Neonazi ermordet worden.

Kundgebung und Gedenkminute bildeten den Abschluss eines langen Tages mit vielen Provokationen durch Nazis und Polizei. BlockaDO-Sprecher Lennart Zumholte zeigte sich zufrieden, dass es den Nazis nicht gelungen ist, das Gedenken an Thomas „Schmuddel“ Schulz zu behindern: „Die Anmeldung von Aufmarsch und Konzert diente den Nazis von Anfang an nur dazu, die Erinnerung an diesen Nazimord vor zehn Jahren zu stören und den Ermordeten zu verhöhnen. Wir haben heute aber gezeigt, dass das Gedenken an Nazimorde und der aktive Kampf gegen Nazis zusammen gehören und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen.“

Die Dortmunder Polizei machte bei den heutigen Versammlungen zum wiederholten Mal keine gute Figur. Obwohl sie vorher angekündigt hatte, es den Nazis an diesem Tag nicht leicht zu machen, tat sie heute auf der Straße alles, um antifaschistischen Protest zu behindern. „Zunächst hielt die Polizei die Demoroute der Nazis geheim, um keine Gegenproteste zuzulassen, dann sperrte sie ein ganzes Stadtviertel ab, um die Nazis ungestört laufen zu lassen. Und dass die Polizei davon ausgeht, das Westfalenstadion sei eine erträgliche oder auch nur irgendwie geeignete Kulisse für ein Rechtsrockkonzert, ist einfach nur unglaublich.“, so Lennart Zumholte.

„Gleiches gilt für das Vorgehen gegen die Demo in Gedenken an Thomas Schulz. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Polizei am Tag der Demo willkürlich die vorher kooperierte Route verändert, die Demo unter fadenscheinigen Vorwänden immer wieder aufhält, am Ende die Demospitze angreift und einen großen Teil der Teilnehmer einkesselt. Eine Polizei, die Nazis Grenzen aufzeigt und zivilgesellschaftlichen Protest gegen faschistische und rassistische Hetze ermöglicht, sieht anders aus.“

Das Bündnis BlockaDO bedankt sich bei allen Menschen, die heute gegen Neonazis auf der Straße waren. „Bis zu 1500 Menschen waren heute bei der Demo, viele haben vorher, versucht die Neonazis zu stoppen. Das macht Mut, trotz aller Widrigkeiten.“

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