BlockaDO übt Kritik an Polizeieinsatz

Polizeikette an der Münsterstraße in Dortmund

BlockaDO-Pressemitteilung, 23. Dezember 2014

Polizeigewalt gegen Passanten und Nachsicht für verbotene Naziparolen – BlockaDO übt Kritik an Polizeieinsatz

Die erfolgreiche Blockade der Nazikundgebung am Sonntag in der Nordstadt wird überschattet von mehreren erschütternden Angriffen durch Polizeibeamte auf Passanten, teilweise im Kindesalter. BlockaDO liegen Augenzeugenberichte über Schlagstock- und Pfeffersprayeinsätze gegen 10-jährige vor.

Katja Bender, Pressesprecherin des BlockaDO-Bündnisses: „Wir haben im Verlauf des Abends immer wieder beobachten müssen, wie die Polizei Gewalt gegen Menschen eingesetzt hat, die sich im Bereich der Kreuzung Mallinckrodtstraße/Münsterstraße aufgehalten haben. Von einem gezielten Vorgehen gegen Straftäter kann hierbei keine Rede sein.“

Eine Medizinstudentin, die in der Nähe der Mallinckrodtstraße wohnt, berichtete BlockaDO von ihren Erlebnissen: „Ich befand mich an der Kreuzung Münsterstraße/Mallinckrodtstraße, als eine Gruppe 13- bis 16-Jähriger mich um Hilfe bat. Einem Jungen war offenbar auf die Hand geschlagen worden, sodass er sie kaum noch bewegen konnte. Sie waren auf dem Weg nach Hause und wurden nicht durch die Polizeisperre gelassen. Als sie sich beschwerten, seien sie geschlagen worden.“

Auch Pfefferspray wurde gegen Passanten eingesetzt. „Einige Zeit später habe ich an der Kreuzung einer Mutter und ihrem Sohn geholfen“, berichtet die Studentin weiter. „Beide waren von Polizisten mit Pfefferspray besprüht worden und hatten die Augen vor Schmerzen zusammengekniffen.“

Scharfe Kritik äußert BlockaDO auch zum Umgang der Polizei mit den Neonazis: „Uns ist unerklärlich, warum die Polizei nicht gegen Parolen vorgegangen ist, die sie den Rechten vorher explizit verboten hatte,“ beklagt Katja Bender „Hassparolen unter anderem gegen Opfer rechter Mörder wie Mehmet Kubasik, Thomas Schulz und die im KZ ermordete Anne Frank, eine kaum verhohlene Morddrohung der Nazis gegen den Dortmunder Polizeipräsidenten: „Gregor Lange / Aus der Traum / Morgen liegst du im Kofferraum“ – und die Dortmunder Polizei greift nicht ein.“

BlockaDO – Gemeinsam gegen Nazis

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